Das Leben hat Gewicht!

Das Leben hat Gewicht!  Bild von Der Körper der ich bin Workshop

Ein maiz-Projekt zu den Themen Gesundheit und Ernährung in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Spannungsverhältnissen im Kontext von Migration.

Zielgruppe
Primäre Zielgruppe sind jugendliche Migrant_innen. Darüber hinaus richtet sich das Projekt an Eltern und Familien jugendlicher Migrant_innen, sowie an Tätige im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen.

Hintergrund des Projektes
In verschiedenen Projekten und Arbeitsbereichen von maiz zeigte sich in den letzten Jahren eine zunehmende Nachfrage nach Auseinandersetzungen und Angeboten zum Themenkomplex Essstörungen, Körperbilder, Umwelt und Konsumverhalten. Darüber hinaus weisen mehrere wissenschaftliche Studien auf einen Zusammenhang zwischen Migration, Diskriminierungserfahrungen und ernährungsbedingten Krankheiten hin (Hölling & Schlack 2007; IFF 2007; Kräling et al. 2010; RKI 2008). Soziokulturelle Faktoren spielen bei solchen Erkrankungen eine besonders große Rolle. Es gibt im deutschsprachigen Raum unseres Wissens nach jedoch bisher keine partizipativen, präventiven Angebote und (Forschungs-)Projekte speziell für junge Migrant_innen zu dieser Thematik. Diese Lücke möchte das Projekt „Das Leben hat Gewicht!“ füllen.

Transdisziplinarität und Partizipation
Der Ansatz von maiz zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass die gesundheitlichen, sozialen, und ökonomischen Faktoren des Themenkomplexes in ihrem Zusammenwirken berücksichtigt und verschiedene Zugänge gewählt werden. Zum anderen ist für maiz von besonderer Bedeutung, dass die teilnehmenden Jugendlichen das Projekt aktiv mitgestalten. Es soll ein Raum für Reflexion und Diskussion über Ernährung, Gesundheit, Konsum und Ästhetik, zum Entwickeln neuer Sichtweisen und Ausprobieren neuer Handlungsoptionen geschaffen werden. Durch die Berücksichtigung der Erfahrungen und Perspektiven jugendlicher Migrant_innen können neue Erkenntnisse über das Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren, welche ihre Gesundheit in Bezug auf Ernährung und Körperbild beeinflussen, gewonnen werden.

Künstlerische Strategien
Die Jugendlichen werden im Rahmen des Projektes die Möglichkeit haben, sich auf künstlerische Art und Weise mit den Themen Ernährung, Gesundheit, Konsum und Ästhetik auseinanderzusetzen. Eine kritisch-künstlerische Auseinandersetzung bietet die Möglichkeit, sich von gesellschaftlichen Konventionen freizumachen, über bestehende Verhältnisse hinaus zu denken und eigene Zugänge, Wünsche und Utopien zu entwickeln und aufzuzeigen.

Prävention
Im Sinne eines Präventionsprojektes stehen Gesundheit und Ermächtigung der jungen Migrant_innen im Mittelpunkt. Einbezogen werden dabei auch die Familien und Eltern der Jugendlichen, sowie das Personal sozialer, pädagogischer und gesundheitlicher Einrichtungen. Es soll ein Angebot erarbeitet und umgesetzt werden, das die Teilnehmenden unterstützt, ein Bewusstsein für die für sie relevanten Faktoren im Zusammenspiel von Gesundheit, Ernährung und Gesellschaft zu entfalten und sie dadurch befähigt, Strategien im Umgang damit zu entwickeln. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Produkte sollen so aufgearbeitet werden, dass sie zum einen in der Öffentlichkeit wirken und zum anderen als Präventionsmaterialien an Multiplikator_innen weitergegeben werden können. Zu diesem Zweck hat maiz Kooperationen mit Partner_innen aus den Bereichen Gesundheit, Wissenschaft, Migration und Kunst aufgebaut. 

Kontakt
daslebenhatgewicht@maiz.at

Kooperationspartnerschaften
Akademie der bildenden Künste Wien
dorf tv
FIFTITU%
Frauengesundheitszentrum Linz
Institut Suchtprävention, pro mente Oberösterreich
Johannes Kepler Universität Linz: Institut für Frauen- und Geschlechterforschung
Kunstuniversität Linz: Zeitbasierte Medien
Landes Frauen- und Kinderklinik, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Neue Musikmittelschule Traun
Pangea. Werkstatt der Kulturen der Welt
Radio FRO
Selbstorganisation Muslimischer Migrantinnen (SOMM), Graz
Stadträtin für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung, Linz
trafo.k (Projektevaluation)          

             
Literatur
Hölling, H., Schlack, R. 2007: Essstörungen im Kindes und Jugendalter. Erste Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz 5/6, 794–799.

Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) 2007: Gesundheit-Gewalt-Migration. Universität Bielefeld, im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Kräling, S., Losekam, S., Götzky, B., Rief, W., & Hilbert, A. 2010: Der Einfluss gewichtsbezogener Diskriminierung auf Essstörungs- und allgemeine Psychopathologie bei Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie 60(9-10), 397–401.

Robert Koch Institut (RKI) 2008: Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) 2003–2006: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland

Ein Projekt von
Projektlaufzeit
2015 - 2017

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