Solidarität gesucht

kreis

Intersektional gegen alle Formen der Diskriminierung

Im Rahmen dieses Projekts für junge Migrantinnen* beschäftigen wir uns mit Strategien, Konzepten und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Gewalt und Diskriminierung aus einer intersektionalen Perspektive.
In verschiedenen Aktivitäten setzen wir uns kritisch mit Begriffen wie Sexismus, Rassismus, Kolonialismus sowie mit der Verflechtung unterschiedlicher Formen von Diskriminierung auseinander. Zu diesem Zweck finden Workshops und Diskussionen statt, in denen der Austausch über individuelle und kollektive Strategien im Alltag sowie Reflexionen und Vorstellungen über gewaltfreie Räume ihren Platz finden können.

Um Handlungsfelder kennenzulernen und zu entwickeln, widmen wir uns Gegenkonzepten und intersektionalen Ansätzen wie z.B. Antirassismus und dekolonialem Feminismus, und suchen nach Beispielen für Veränderung und solidarisches Handeln. Das Konzept der Solidarität heben wir als eine der Gegenstrategien besonders hervor und hinterfragen unsere eigene Position: Wie definieren und praktizieren wir Solidarität unter uns Migrantinnen*, wenn wir von verschiedenen Formen der Diskriminierung unterschiedlich betroffen sind? Wie können wir die Reproduktion rassistischer, patriarchalischer und heteronormativer Normen vermeiden, auch durch uns selbst und in unseren Communities?

Unser Vorhaben ist es, in dem gemeinsamen Prozess das Thema nicht nur in punktuellen Workshops und Treffen anzugehen, sondern auch einen Rahmen zu schaffen, in welchem Austausch, neue Kontakte und die Entstehung von Verbindungen, von den Teilnehmenden selbst erlebt werden können. Im Rahmen des Projekts, sowie in dem prinzipiellen Ansatz unserer Jugendarbeit, versuchen wir gemeinsam einen kontinuierlichen Raum zu gestalten, wo respektvoll, kritisch, ermächtigend, partizipativ und solidarisch reflektiert und gehandelt werden kann.

Beispiele von Aktivitäten:

- Workshopreihe mit Schwerpunkt auf individuellen und kollektiven Strategien gegen Gewalt und Diskriminierung

- Workshop über antimuslimischen Rassismus und die Arbeit der Dokustelle - Dokumentationsstelle für antimuslimischen Rassismus - in der Dokumentation und Erfassung von Fällen sowie Beratungsarbeit als Widerstands- und Emanzipationsstrategie

- Austauschprojekt mit der Jugendorganisation "Die Falken" aus Berlin und ein gemeinsam gestaltetes Programm vor Ort, wie Austauschtreffen, gemeinsamer Workshop zum Thema dekolonialer Feminismus, Stadtrundgänge mit und über widerständige Selbstorganisationsgruppen in Kreuzberg und am Kottbuser Tor, Besuche von Ausstellungen wie "O-Platz Selbstermächtigung und Kämpfe der Migration" vom International Women* Space oder "Quilombismo" im Haus der Kulturen der Welt, sowie künstlerische Verarbeitung der besprochenen Themen

- Austausch der Erfahrungen der Reise und Weiterführung der Auseinandersetzung zum Thema mit anderen Teilnehmenden in der Community

- Workshop über Graffiti & Strategien des Sichtbarmachens und der Solidarität im öffentlichen Raum in Linz

- Intensivworkshop über diskriminierende Muster und Vorurteile in KI-basierten digitalen Werkzeugen, die dadurch entstehenden (bestehenden) Ungleichheiten und Rechteverletzungen, sowie über Selbstbestimmung bei der Nutzung und Mitbestimmung der Entwicklung digitaler Werkzeuge, geleitet von Studierenden des Masterlehrgangs Applied Human Rights in Kooperation mit maiz-Bereichen Jugend und Beratung

- Gemeinschaftstreffen und Gruppenberatungen als kontinuierlicher Raum des Austauschs, der Reflexion und der kollektiven Ermächtigung

Darüber hinaus findet als Teil des diesjährigen Programms ein Reflexionsworkshop für Beratende*, Lehrende*, Trainer*innen und Gruppenleiter*innen statt, in welchem wir uns mit der Diskriminierung auf Grund von Geschlecht und der intersektionalen Verwobenheit von patriarchaler, heteronormativer und kolonialer Gewalt beschäftigen. Das Ziel ist es, sich der Reproduktion von hegemonialen Normen in der Arbeit zu widersetzen und nicht-eurozentrische/dekoloniale/intersektionale Perspektiven aufzugreifen.

 

 

Ein Projekt von
Projektlaufzeit
2023

Fördergeber*innen